CST_11_1992_bis_1999_Dez_ (16).tif
CST_11_1992_bis_1999_Dez_ (17).tif
Das Gedicht “Sei nicht traurig” steht unten auf einer Seite im 11. Notizbuch aus den Jahren 1992-1999. Oben auf der Seite steht Seite 2 von einer Geschichte auf Romanes, deren erste Seite auf der vorigen Seite des Notizbuch steht. Daher werden beide Seiten hier veröffentlicht, um die Kontinuität zu zeigen.
The poem "Don't be sad" is at the bottom of the first page in this 11th notebook from the years 1992-1999. On the top of the page is the second page of a story in Romany whose first page is on the previous page of the notebook. Thus, we are publishing all the pages here for continuity.
S. 1
Leben onne Leid
Apschaffen die Waffen die Fabrrikken
onne Grieg für den Frieden
Maschinnenpistole in Rusland
Kalaschnikopf
Ein Trauriger Erfiinder
Modelle für Kinder U.S.K.
KUPA. SOVIET
Bürger Russlands Morder Waffen machen
Dich nicht Saat
ischmarsch Konnsern
Hat kein Geld
Waffen Bauer Erfiinder in Russlant
Ein Trauriger Konstrukdör
Arbeit onne Lohn Verharmlost
Das Brudukt. Kalaschnikopf
1999
1 1994
Eas Dai Nas Dena Diekas Sunende
Ande gadie swundo Ratschie
Bacha zigno Gaw Sas Eg Schugar Seeleno Wesch
Die Kotde Toctsschnas 2 Rom Benge Romane Wurdonnenza
Dei Benge Grasstenza, Lei Leschinnas De Natschol o jiwend
De o jiwend Loges Loges zierdelbe.
Dei E Roman Nei Kanschi Mettschi E Grasstenge Neile Schie Sulum
Dei igen Bares Schannen E Romna De Anen E Schaworenge
Wariso De Girawen. Ge E Gasche Ando Gaw Godola Sie igen
Ferschwina Tschi Gamen De Den E Tschore Romen Metschi E
Seleto Marno, Deisa Sie uni Maschgarle so E Schaworengi
Mila Tschannen Dei Schutinen.
De Sie Maschgar E Meibut jek Godie Sie i Mei Bockkali
Ande Godo Gaw. E Romen Guschel Dei Brassal
De Wo Sie i Mei Barwali Ande Godo indrego Gaw. Lago Sie
We O Wesch Gai E Rom Dortschon.
So Mindig Garig E Romenge Schaworende Schal Gade
Matol i geschi Ba i Barwali Baworgina Hot igen
Naswaly jo jo Benel i Romni Godie Naswaly
Ando Nassulimo Bahbol Lago jilo
Loges zierdelbe i Ratschi Ba o Baro Dunarigo Wesch
Dei i Nassul Baworgina Tradel Besgi Hindowa
Anda Besgo Wesch Keere Velle. Loges Loges Mugelbe
Ba i Charr Dell. Dei Worda Ga E Rom So Aba Sowen
Batschol Lagi Wossija Lago Grast Lelbe E Puwrange
So Eg Romni so inge Awri Diekkel Ba Besgi zigni
Felastra Las Sama Hot so sie A Nasula Bawvorginassa
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2
Dei Del Awri i Romni Dei o Brrno Zollo Ande Lago Wasst
Hirtelen Sigadar Schudel o Barno Zollo i Romni
Ba Besgo Schero Dei Del Angla i Baworginna.
Godie Balle zappeniseilas i Dar Las Lago Bariemo
Gade Hot woj Be o Angluno Romengo Wordon
Alore Chogllas Andie Dar.
Ande i Dar Chuttilel A Romnagi zocha
Gade Linnela E Romane Rom
Dei Schudindela De Chudielen
Lage Grasstes Dei Lago
Wurdon Lascharde
De Gelelassa Tschi Kere
Dadtunschi Gerdtschilas i Barwali Bawvorgina
i Mei Laschi Bascha E Rom
Sei nich Traurig Wen du Auch so Füllst
Lass den Koppf nicht henngen
Es ist nich so schlimm
Wie du in momment denkst
schau auf die Andere Seidthe
Deines Wegges Schau Wie sich die
Appelblüden Sich Streckken Sich Wenden
Sich den Milden Reggen Erggben
ich Wiel dier damiett Saggen, Den Seeggen
Vom Reggen u Dag ist auch für Dich Ein Grus
Des Lebens, Schau Wie die Biennen
Summen Schau Wie sich die kleinnen Ameisen
Das Degliche Leben hollen.
Auch Du Solldtest Dieff Lufft Athmmen zum Leben ja
sagen. Appfelpüdte Weiss noch Weiss Rot
Blühen auf unserem Wegge des Lebenns.
S. 1
Leben ohne Leid
Abschaffen die Waffen, die Fabriken
ohne Krieg für den Frieden
Maschinenpistole in Russland
Kalaschnikow
Ein trauriger Erfinder
Modelle für Kinder
Bürger Russland
Mörder Waffen machen
dich nicht satt
Ischmasch Konzern
Hat kein Geld
Waffenbauer Erfinder in Russland
Ein trauriger Konstrukteur
Arbeit ohne Lohn verharmlost
das Produkt Kalaschnikow
Übersetzung aus dem Romanes ins Deutsche von Nuna Stojka und Wilma Stojka
Es war und auch nicht, dass wir es niemals im Traum in dieser heiligen Nacht sehen!
Neben einem kleinen Dorf lag ein wunderschöner grüner Wald; dort standen 2 Rom mit ihren Wagen und Pferden. Sie warteten, dass der Winter vorbei geht, da der sich sehr langsam verging und hinzog!
Die Roma hatten es sehr schwer; sie hatten nicht mal mehr Stroh, um die Pferde zu füttern. Sehr schwer hatten es auch unsere Frauen, Essen für die Kinder zu besorgen, um zu kochen . Die Gasche [nicht Zigeuner], sie waren sehr geizig; sie wollten nicht mal ein Stück Brot abgeben. Vereinzelt gab es aber zum Glück doch ein paar nette Menschen, die für die Kinder was gaben. Es gab eine Dame; die war besonders gierig; sie war sehr wohlhabend; ihr gehörte auch der Wald, in dem die Rom lebten, wo sie mit ihren Wägen standen. Im Dorf wohnte eine sehr liebe Frau; sie kam immer gern zu den Frauen und Kindern und half. Sie erzählte über die böse Bäuerin, der auch der Wald gehörte, dass sie sehr krank sei ,“ ja, ja sie ist sehr krank,“ sagte die liebe Frau!
In der Boshaftigkeit brennt ihr Herz!
Langsam zog sich die Nacht über den großen Wald. Die böse Bäuerin fuhr mit ihrer Kutsche in ihren Wald nach Hause. Langsam fuhr sie auf die Wiese und genau dort, wo die Rom mit ihren Wagen standen, brach das Pferdegeschirr ihrer Kutsche, und ihr Pferd lief weg !
Übersetzung aus dem Romanes ins Deutsche von Nuna Stojka und Wilma Stojka
Eine Romni, die aus dem kleinen Fenster ihres Wagens sah. hat gemerkt. was der bösen Bäuerin geschehen war. Die Romni springt aus dem Wagen mit einem weißen Teppich in der Hand. Schnell wirft sie sich den Teppich über den Kopf. Die böse Bäuerin sprang vor Schreck nach vorne hoch auf einen Wagen von den Roma; sie hatte so große Angst. Ihr Hochmut verschwand und sie hielt sich am Rock der Romni fest . Die Romni aber nahmen ihr ihre Angst und halfen ihr, das Pferd zurückzubringen und ihre Kutsche zu reparieren. Seither wurde die böse Bäuerin die liebste Frau und Freundin der Roma !
Sei nicht traurig
wenn du dich auch so fühlst
lass den Kopf nicht hängen
es ist nicht so schlimm
wie du im Moment denkst
Schau auf die andere Seite
deines Weges
Schau wie die Apfelblüten
sich strecken sich wenden
sich dem milden Regen ergeben
Ich will dir damit sagen den Segen
Vom Regen und Tag
ist auch für dich ein Gruß
des Lebens. Schau wie die Bienen summen
schau wie sich die kleinen Ameisen
das tägliche Leben holen
Auch du solltest tief Luft atmen zum Leben Ja
sagen. Apfelblüte weiß noch weiß rot
blühen auf unserem Weg des Lebens
Noch eine Version dazu ist in; Ceija Stojka, Meine Wahl zu schreiben –
ich kann es nicht/o fallo de isgiri – me tschischanaf les. Landeck: EYE Literaturverlag, 2003, S. 38.
Translation from German into English by Lorely French and Carina Kurta
A Romni who was looking out of the window of her wagon noticed what had happened to the mean farmer woman. The Romni jumped out of the wagon with a white rug in her hand. Quickly, she threw the rug over the woman’s head. The mean farmer woman jumped for fear forwards, high up onto the wagon of the Roma. She was so scared, she lost her arrogance, and held tightly onto the skirt of the Romni. But the Roma took away her fear and helped her bring back her horse and her carriage to repair it. Since then the mean farmer woman was the dearest woman and friend of the Roma!
p. 1
Life without suffering
Demolition of the weapons, the factories
without war, for peace
Sub-machine guns in Russia
Kalaschnikow
A miserable discoverer
Models for children
Citizens Russia
Murderers, weapons don’t
make you full
Ischmarch corporation
doesn’t have any money
Weaponsmakerfounder in Russia
A miserable constructor
Work without pay makes
the Kalaschinow product harmless.
Translation from German into English by Lorely French and Carina Kurta
It was and yet it wasn’t, that we never saw this in a dream on this holy night.
Next to a small village lay a glorious forest; two Roma stood there with their wagons and horses. They were waiting for the winter to be over, for it was slowly subsiding and moving on.
It was very difficult for Roma; they didn’t have any more straw to feed the horses. It was also difficult for our women to get food to cook for the children. The Gadje were greedy; they didn’t even want to give up a piece of bread. Here and there, luckily, there were a couple of nice people who gave the children something. There was one lady who was especially greedy. She was really well off; the forest where the Roma stationed their wagons belonged to her. A really nice woman lived in the village; she always liked to visit the women and children and help out. She told them about the mean farmer woman who owned the forest, that she was sick: “Yes, yes, very sick,” the nice woman said.
A Romni who was looking out of the window of her wagon noticed what had happened to the mean farmer woman. The Romni jumped out of the wagon with a white rug in her hand. Quickly, she threw the rug over the woman’s head. The mean farmer woman jumped for fear forwards, high up onto the wagon of the Roma. She was so scared, she lost her arrogance, and held tightly onto the skirt of the Romni. But the Roma took away her fear and helped her bring back her horse and her carriage to repair it. Since then the mean farmer woman was the dearest woman and friend of the Roma!
Translation from German into English by Lorely French, Michaela Grobbel, and Carina Kurta
Don’t be sad
even if you feel that way
don’t hang your head
it’s not so bad
as you think right now
Look on the other side
of your path
Look how the apple blossoms
reach out and turn
to surrender themselves to the gentle rain
Let me tell you
rain and each day
Are a greeting to you
of life
Look at the bees buzzing
at the little ants
gathering for their lives
You, too, should take a deep breath
and say Yes to life
Apple blossoms white still white red
are blooming in our ways of life.